Mein Name ist Ramona, seit 2014 arbeite ich im Strategischen Kunden- und Projektmanagement – DB Vertrieb GmbH.
Privat versuche ich Nachhaltigkeit in meinen Alltag zu integrieren. Ich bin allerdings kein Vegetarier und Veganer, kaufe aber bewusst ein. Immer klappt es nicht, aber z.B. verzichte ich konsequent seit knapp 3 Jahren auf den „Coffee to go“ und versuche mit kleinen oder größeren Dingen meinen persönlichen Beitrag zu leisten. Meine Familie steht hinter mir, wie ihr auch in meinen ersten Erfahrungen mit einem EQ Smart lesen könnt.

Im März 2016 haben mein Mann Thomas und ich ein Einfamilienhaus in Berlin-Pankow gekauft. Wir hatten uns bewusst für ein Bestandshaus entschieden und sind seitdem dabei, das Haus energieeffizient zu modernisieren. Die erste große Anschaffung war ein hybrides Heizsystem für die Zukunft – inklusive Kollektoren zur Warmwasseraufbereitung – die zweite eine Photovoltaikanlage mit Batterie zur Stromeigennutzung und -speicherung.

In der Zwischenzeit sind wir zu dritt und mit Kind kam der Wunsch nach noch mehr Nachhaltigkeit. Beim driversity Netzwerktreffen bei der GLS Bank in Bochum habe ich neben ganz vielen drivern auch einen Mitarbeiter von Unu, einem Berliner Hersteller von Elektro-Motorrollern, kennengelernt.
Seitdem reifte die Überlegung, meinen kleinen, aber feinen Ford Ka (Benziner) in ein Elektromobil zu tauschen. Insgesamt komme ich auf eine Fahrleistung von ca. 5.000 km im Jahr – prinzipiell eine gute Voraussetzung dafür.

Mit Kleinkind im Haushalt war die Anschaffung eines Elektrorollers aber eher schwierig, denn 75 % meiner Fahrten sind dadurch motiviert. Ein 3-Jähriger auf einem eRoller? Eher nicht – wohin sollte denn das ganze Gepäck, das der junge Herr immer mit sich führt, wie z.B. Buggy, Laufrad, Fahrrad, oder zuletzt auch Schlitten.

Mitte Dezember 2020 war es aber so weit: Ich wurde von Thomas zu einem Überraschungstrip überredet. Ohne dass ich wusste, worum es geht, fuhren wir mit meinem Ford Ka nach Etzin/ Brandenburg.

Wir parkten auf einem großen Parkplatz in einem Autoindustriegebiet. Romantik pur – und ich fragte mich wirklich, was ich hier sollte. Thomas verschwand allein im angrenzenden Gebäude und mein Sohn und ich warteten auf dem Parkplatz. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der nichts passierte, ging ein Rolltor auf und ein hübscher, kleiner Smart EQ kam herangefahren – am Steuer: Thomas.

Erst nachdem er mich fragte, ob ich damit nach Hause fahren möchte, habe ich so langsam begriffen, dass wir uns gerade für ein Elektroauto entschieden haben.

Nach einer kurzen Einweisung und einer ersten Runde auf dem Parkplatz ging es im Konvoi nach Hause. Natürlich hat die Frau am Steuer gleich die erste Abfahrt verpasst. Komisches Gefühl, wenn die verbleibende Reichweite bei 120 km startet und nach 10-15 Minuten Fahrzeit (Teilstück auf der Autobahn) nur noch bei 72 km ist. Zunächst einmal recht aufregend, bis man sich an die Reichweitenanzeige gewöhnt hat (ich hab’s bis heute nicht). Aber Frau hat auch Fahrspaß, wenn sie an einer Ampel auf einmal Audi & Co stehen lassen kann. Ein Stromer zieht sofort 😉.

Viele neue Learnings – Reichweite, Ladesäule AC und DC, Ladekabel

Die Reichweite stellte aber nicht die einzige Neuerung dar: Das Auto will ja auch geladen werden. Eine eigene Wallbox haben wir nicht, aber immerhin den Luxus, ein Verlängerungskabel nach draußen legen zu können (die Dauer eines “Volladens” beträgt damit 8h!!!).  Als stolzer Besitzer eines E-Autos checkt man daher die nähere Umgebung auf Ladesäulen. In unserem Postleitzahlengebiet fanden wir drei: Eine in der Parallelstraße, die aber bis heute nicht funktioniert, die Zweite unauffindbar – angeblich in einer kleinen Straße in der Nähe und schließlich die Dritte  – und die einzige auf die Verlass war – bei Lidl. So veränderte das Elektroauto auch unser Einkaufsverhalten, denn praktischerweise kann man bei Lidl während des Einkaufens kostenlos laden. Lidl lohnt sich also E-cht.

Vor spontanen Besuchen bei Freunden, Verwandten oder Ausflügen in die Natur werden heute zunächst einmal die Lademöglichkeiten gescannt, wir wollen ja nichts dem Zufall überlassen.

Wann ist die Batterie alle?

Dennoch sollte ein E-Auto Fahrer auch bereit sein für ein bisschen Nervenkitzel… So ging es uns, als wir neulich innerhalb Berlins eine längere Strecke (hin und zurück ca. 80 km) fahren wollten. Bei den damaligen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt war uns schon klar, dass wir die Reichweite von 120 km nicht schaffen würden – aber wenigstens 80 km?

Auf dem Hinweg lief alles prima: Wir haben unterwegs auch einen Lidl gesehen, bei dem der wir auf dem Rückweg einen kurzen Aufladestopp machen wollten. Zu Beginn des Heimwegs zeigte der Smart eine Reichweite 47 km an:
Kein Grund zur Sorge – bis zu Lidl waren es nur knapp 20 Kilometer.
Dumm nur, wenn die einzige Ladesäule mit einem anderen
e-Fahrzeug besetzt ist. Derzeit gibt es in der Regel immer nur
eine Ladesäule AC und ggf. zwei für DC. Für den Smart brauchen
wir AC. No risk – no Fun: Nach gut 20 min Wartezeit traten wir
“todesmutig” den Heimweg an – mit nur 3 km Reichweitenpuffer.
Klimaanlage und Radio aus – Strom sparen war die Devise.
Dafür Fenster auf, dass die Scheiben nicht beschlagen.
Und was soll ich sagen: der Smart EQ hat es bis nach Hause geschafft –
und trotz offenem Fenster und Minusgraden war
uns richtig warm. Die Batterie hatte mit 3%  auch noch Luft nach oben. 😉

Kälte und Elektrobatterie sind keine Freunde

Mit den weiter gesunkenen Außentemperaturen (-5 Grad) und einem Schneeeinbruch über Berlin kamen neue Schwierigkeiten hinzu. Da der Motor bzw. die Batterie nicht wie gewohnt beim Fahren warm wurden, musste man die Lüftung und auch die Scheibenwischer auf volle Leistung stellen, damit die klare Sicht auf der Frontscheibe gewährleistet war. Auf einer 25 km-Strecke, für die man durch widrige Wetterumstände knapp zwei Stunden benötigt, sollte man im tiefsten Winter sicherheitshalber Zwischenladen.

Fazit:  Es macht großen Spaß einen Elektro-Smart zu fahren. Man muss allerdings seine Fahrten gut planen: Welche Reichweite kann ich fahren? Wo und wann kann ich Zwischenladen? Und ganz wichtig: Zeit einplanen, um an einer besetzen Ladesäule zu warten. Ich freue mich auf den Frühling/ Sommer und hoffe, dass mit den gerade steigenden Temperaturen auch wieder die Reichweite meines Smart EQ steigt!