Zürich ist gerne Vorreiter. 

Jetzt haben sie auch als erstes erkannt, was Mist an Mikromobilität ist.

 

Perspektivvielfalt sowie Updates zu Meinungen und Haltungen sind uns wichtig – auch beim Thema Mikromobilität & Scooter.

Heute – ein Jahr nach ihrem Schlüsselerlebnis – mit einem wissenschaftlich fundierten, neuem Bauchgefühl von Christina (DB driversity):

„Ein bisschen Spaß muss sein, aber bitte nicht mit dem Sticker ‚klimafreundlich‘.“

 

„Was bringt geteilte Mikromobilität dem Klima?“

Der internationale Think Tank für Verkehrspolitik (ITF) hat Dr. Daniel Jan Reck (Bildmitte) mit dem «Young Researcher of the Year Award» 2021 ausgezeichnet.

Der Nachwuchsforscher der ETH Zürich erhielt den Preis für seine Studie über geteilte Mikromobilität anhand der schweizer Großstadtperle Zürich.

Annäherung an Thesen durch Studiendurchführung.

Dazu hat das Team der ETH drei Monate lang die Positionsdaten, Buchungen sowie Umfragedaten von 540 Studienteilnehmenden in Zürich gesammelt und damit rund 65.000 Fahrten mit acht verschiedenen Verkehrsmitteln rekonstruiert.

Zusammengefasst geht es in der Studie um die Verkehrsmittelwahl, Substitutionsmuster und Umweltauswirkungen von Mikromobilität.

 

Stößt der Betrieb von E-Tretrollern im Sharing mehr CO2 aus, als die Verkehrsmittel, die sie ersetzen sollen?

Klar ist, das Angebot an gemeinsam genutzter Mikromobilität wächst schnell.

Nun zeigen die  Forscher in Zürich, dass diese Mobilitätslösung mehr CO2 ausstößt, als die Verkehrsmittel, die sie ersetzen soll.
In Privathand könnten Mikromobile wie auch Pedelecs große Potenziale bieten. Die Substitutionsmuster zeigen aber, dass die durch Sharing genutzten E-Scooter leider genau die Wege zu Fuß und mit dem ÖPNV – anstatt die mit dem Auto ersetzen – und dass sie sich letztlich sogar nachteilig auf das Klima auswirken.

Also doch nur „Spaßmobilität“ !?

Böse Zungen behaupten, das durch die Fahrten, die man eigentlich zu Fuß und mit dem ÖPNV gemacht hätte, nicht das Auto substituiert, sondern – im Gegenteil – sogar ein Besitzwunsch erweckt wird. Quasi das Ausprobieren der mobilen Freiheit.

 „E-​Trottis und E-​Bikes wirken im Betrieb auf den ersten Blick klimaschonend, da sie keine Verbrennungsmotoren besitzen. Für ihre Klimabilanz ist letztlich aber entscheidend, welche Verkehrsmittel sie typischerweise ersetzen“, präzisiert Reck.

 

Wer hat nun Recht? 

Warum die User welches Verkehrsmittel wählten ist zwar nicht exakt bekannt, aber von entscheidender Bedeutung – für die Einbeziehung der Mikromobilität in Verkehrssimulationen und um eine effektive Verkehrsplanung zu ermöglichen. Die Studie simulierte, indem sie einen großen Datensatz mit übereinstimmenden GPS-Tracks, Buchungsdaten und Umfragedaten von mehr als 500 Reisenden sammelte und ein Modell für die erste Wahl zwischen acht Verkehrsmitteln, einschließlich

  • gemeinsam genutzter E-Scooter
  • gemeinsam genutzter E-Bikes
  • persönlicher E-Scooter
  • persönlicher E-Bikes schätzte.

 

Festzustellen ist, dass die Faktoren

  • Entfernung (Zeit und Kilometer)
  • der Niederschlag (Wetter) und
  • die Zugangsdistanz („erste/letzte Meile“)

von grundlegender Bedeutung für die Wahl des Verkehrsmittels aus dem Bereich der Mikromobilität sind.

Die andere Seite:

Natürlich schreien die Mikromobilitätsanbieter laut auf (PSM).  Die ETH-Studie sei nur eine Momentaufnahme und nur bedingt auf andere Städte und Regionen übertragbar. Die genaue Stellungnahme findet ihr online unter PSM oder hier als pdf

 

Was meint ihr?

Grüne Revolution oder ein Schatten seiner selbst gesteckten (Marketing)Ziele?

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Quellen:  Young Researcher Award // PSM // 3.) Pixabay