Autorin Elena Kornettka arbeitet für die GLS Mobilität. Die GLS Gemeinschaftsbank eG ist bereits seit 2019 engagierte Partnerin der driversity-Initiative für moderne und nachhaltige Mitarbeitermobilität.

Ethik - was war das gleich?

Mit dem Auto zur Arbeit, danach noch schnell Einkaufen, dann zum Sport. Jetzt mal ehrlich: Wie oft stellt man sich dabei die Frage nach dem Verkehrsmittel? Muss es das Auto sein? Welche Alternativen stehen zur Verfügung und was sind die Auswirkungen der (täglichen) Autofahrt auf Klima, Gesellschaft und Stadtbild?
„Ethik“ als „Lehre der Moral“, also der Regeln für gutes und richtiges Handeln, ist uns vielleicht nicht immer präsent, wenn wir das Auto nutzen – das sollte sie allerdings. Das Auto ist heute weit mehr als nur Fortbewegungsmittel. Das Auto steht für Status, für Macht, aber auch für Freiheit und Selbstbestimmtheit. Wie können wir das Auto – insbesondere jenes, das mit Verbrennungsmotor angetrieben wird – von diesem Thron stürzen und andere Mobilitätsformen mit diesen und anderen Attributen wie „Zugänglichkeit, Vernetzung, Spontanität“ ausstatten? Was muss passieren – infrastrukturell, politisch, individuell, ethisch –, um Mobilitätsethik und das Hinterfragen der eigenen Mobilitätsformen präsenter zu machen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die GLS Mobilität als Teil der GLS Bank, einem der Partner der driversity-Initiative –  in ihrer täglichen Arbeit.

Zukunftsbild der GLS Mobilität

In ihrem Zukunftsbild sind Menschen genügsam mobil, um die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens und Lebensstandards innerhalb planetarer Grenzen zu gewährleisten. Hierzu ist eine gesamtgesellschaftliche Transformation notwendig – ohne die Individuen aus der Verantwortung zu nehmen: Die größte Kraft der einzelnen Menschen, den eigenen CO2-Abdruck zu reduzieren, liegt in der Mobilität. Ein Auto stößt im Jahr, je nach Fahrleistung und Kraftstoff, ca. 1,5 Tonnen CO2 aus, die bei alternativer Fortbewegung mit Bus, Bahn, Rad oder zu Fuß komplett, oder immerhin größtenteils, eingespart werden können.
Die GLS Mobilität möchte „Zukunftsbilder entwickeln und in den Zukunftsbildern in die Wirkung kommen“ und sieht auch den Mobilitätswunsch der Individuen: „Mobilität steht als Ausdruck der Selbstbestimmung und individueller Freiheit. Sie ermöglicht Bewegung im Alltag, das Entdecken neuer Orte und mit Menschen in Kontakt zu treten“.
So beschreibt es Mirko Schulte, der in der Leitung GLS Mobilität als Ermöglicher, Impulsgeber und Macher für eine neue Mobilität agiert. [Mehr zu nachhaltiger Mobilität im Stadtbild findet ihr im Podcast der GLS Bank hier].

driversity Festival Hamburg

Im Rahmen des driversity Festivals in Hamburg vom 12.-14.10.2021 wird außerdem das Thema der nachhaltigen, temporären Mobilitätsgestaltung aufgegriffen. Wir sind vor Ort und freuen uns- gemäß dem Motto „Meet – Do – Learn“  – endlich wieder mit euch zusammen zu kommen. Natürlich schlagen wir auch die Brücke zum ITS Weltkongress – nur gemeinsam kommen wir weiter.

Es bewegt sich also was! Und es wird spannend, inspirierend und vielleicht auch für den oder die ein oder andere neu oder wachrüttelnd sein. Mirko Schulte fasst es im Podcast anschaulich zusammen: „Es gibt eine Sehnsucht nach lebenswerten Städten, Begegnung, Menschlichkeit, Freiheit – aber auch den Wunsch nach einer Verkehrs- und Energiewende und einer enkeltauglichen und genügsamen Welt.“

Quo Vadis MICE ?

Ethik hat viel mit Verantwortung für und Blick auf die eigene Umwelt und das Betätigungsumfeld zu tun. Uns als driversity-Initiative geht es in diesem Fokusthema neben dem Bezug zur Mobilität auch um die Frage: Was macht eine nachhaltige Veranstaltung aus‘? Was bleibt sinnvollerweise dauerhaft – also wirklich nachhaltig – übrig von einem Kongress, Event oder einem Meeting?

(Wie) Wird in und für die Zukunft investiert – sei es (um)baulicher Art, durch Perspektivvielfalt, bedürfnissensible Betrachtungen oder wird – übertrieben ausgedrückt – nur für ein paar Tage ein ‚Müllberg‘ zum gegenseitigen Schulterklopfen und Muskeln zeigen aus dem Boden gestampft? Und wie sehen ’smarte‘ Zukunftskonzepte der MICE-Branche eigentlich aus? Wir wissen es auch nicht 100%ig, suchen aber mit euch den Dialog und nach Lösungen für eine moderne und nachhaltige Gesellschaft.

Also bleibt neugierig, frech und offen für neue Ideen & Möglichkeiten – schaut gespannt mit uns auf die kommenden zwei Monate mit Einblicken in die Arbeit der GLS Mobilität sowie in die politische Beteiligung und andere Aktionen, um dem Mobilitätsverhalten , ob täglich oder zu einem Event, Meeting usw. die Priorität zu geben, die es verdient.