Hey guys, High Five!

Zum 5-Jährigen Jubiläum der driversity Netzwerkinitiative wurden 20 Studierende der Hochschule Heilbronn eingeladen, ihren Praxisblock aus dem Hörsaal nach Leipzig zu verlegen.

Warum?

Weil mit der Hochschule Heilbronn ein driversity Gründungspartner seinen Auftrag der Wissensvermittlung ernst nimmt und nicht nur Theorie, sondern auch Praxis fördert.

Und weil driversity ein wertebasiertes Praxisnetzwerk ist, das sich interdisziplinär und divers auf Augenhöhe begegnet – ganze ohne Attitüde.

Wie das bei den Heilbronner Protagonisten ankam, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Wir Studierende auf Exkursion in Leipzig –

Wie driversity zum Nach- und Umdenken anregt

An Themen von heute mit Blick auf morgen arbeiten? 20 Studierende der Hochschule Heilbronn hatten die Möglichkeit am Jubiläums-Event von driversity in Leipzig mitzuwirken. Die gesammelten Eindrücke werden nun im Folgenden geschildert. Zunächst stellt sich die Frage, wie die Studierenden zu dieser Gelegenheit kamen. Im Rahmen des Studiengangs „Management Transport und Logistik“ bot Prof. Dr. Hujer seinen Student:Innen die Chance, durch die Veranstaltung „Marktorientierte Unternehmensführung“ an diesem Event mitzuwirken.

Dabei durften die Studierenden in vier Teams unterteilt eigens erarbeitete Themen im Rahmen des Programms präsentieren. Das übergeordnete Thema für die Bearbeitung lautete: „Auswirkungen explodierender Kosten auf die strategische Unternehmensführung. Hierfür wurde im Vorfeld zwischen den Themengebieten „Mobilitätsmanagement“ und „Logistik- und Transportmanagement“ unterschieden.

Generell waren die Studierenden zunächst positiv überrascht, als klar wurde, dass eine Exkursion nach Leipzig anstand. Doch niemand wusste genau, was auf sie zukommen wird, denn bisher waren Exkursionen immer mit Besichtigungen verbunden. Doch diese sollte komplett anders sein und daher waren die Gefühle eine Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit. Generell sind sich alle Studierenden einig, dass die praktische Herangehensweise an Themen immer besser ist, als sich stundenlang Theorie im Hörsaal anzuhören.

In Leipzig angekommen wurden die Studierenden herzlich empfangen und es war vom ersten Moment an eine sehr lockere und entspannte Atmosphäre, was dazu beigetragen hat, dass die Unsicherheit und Anspannung nachgelassen haben. Dazu zählt auch der lockere Umgang miteinander und vor allem die „Du-Kultur“. Es hat direkt den Kontakt erleichtert und man kam so schneller in Gespräche auf Augenhöhe.

Nachdem die Studierenden zunächst in den einzelnen Keynotes schon viele positive und nachhaltige Gedanken mitnehmen konnten, stand für sie dann die Moderation in den Break Out Sessions an. Dank dieser lockeren Atmosphäre waren die Sessions für alle Beteiligten ein Erfolg, da sich dadurch direkt eine sehr angeregte Diskussion ergab, um die viele verschiedenen Sichtweisen und Einblicke aufzeigten.

 

Überblick über die einzelnen Themen und Poster der Studierenden:

Zwei der vier Studentengruppen haben sich dem Thema mit Blick auf das Mobilitätsmanagement genähert. Zum einen wurden alternative Mobilitätslösungen zum Dienstwagen besprochen, wobei die einzelnen Unterpunkte

  • Mobiles Arbeiten
  • Carsharing/Fahrgemeinschaften
  • Parkraummanagement
  • Job Ticket
  • Leihsystem Fahrrad und
  • Eco-Points gelegt wurden.

 

Es stellte sich heraus, dass niemand der Teilnehmer/innen das Auto auf dem Arbeitsweg verwendet, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Bahn zur Arbeit gelangt. Bei der  Diskussion über Dienstwagen wurde ersichtlich, dass Unternehmen dazu tendieren sollten, erst in höheren Gehaltsklassen diese anzubieten, um somit die Anzahl der Dienstwagen zu reduzieren. In der Folge wurde über den Dienstwagen als Statussymbol diskutiert, wobei jedoch ein Wertewandel angestrebt werden soll. Daraufhin kamen Meinungen auf, dass dadurch erst in ferner Zukunft die Anzahl der Dienstwagen reduziert werden könne. Passend hierzu ergab sich die Überlegung, welche Alternative für die junge Generation am attraktivsten wirken könnte in Bezug auf ein nachhaltiges Verhalten Dabei wurde festgestellt, dass Freizeit das Wichtigste für den Großteil der jungen Generation ist.

Zum anderen wurde das Thema Travel Management betrachtet. Hierbei wurden die verborgenen Kosten sowie die Tendenz im Mobilitätsverhalten angesprochen. Um sich einem Lösungsweg zu nähern, wurde dann auf die Determinanten

  • der Verkehrsmittellauswahl
  • Notwendige Infrastruktur für Mitarbeitermobilität
  • Mobilitätsoptionen für den Arbeitsweg
  • Fahrrad/E-Bike
  • Dienstwagen/PKW und
  • ÖPNV eingegangen.

Bei den Themen der Verkehrsmittelwahl, Infrastruktur und Lösungsansätzen nahm die Diskussion an Intensität zu. Einer der interessantesten Aspekte waren die Fragestellungen zu den Zukunftstendenzen innerhalb der Mobilität. Es stellte sich die Frage, ob die Tendenz für die Nutzung des Home-Office bleibt oder sich zurückbilden wird. Einer der Experten schlussfolgerte, dass die Mobilitätskilometer sinken werden, jedoch der Verkehr dazu tendiert zuzunehmen. Zudem wurde vermutet, dass das Geschäftsreisevolumen steigen wird, jedoch die Pendlerkilometer abnehmen würden durch die Auswirkungen des Home-Office.

Die anderen zwei der insgesamt vier Gruppen haben sich mit den Auswirkungen explodierender Kosten auf die strategische mit dem Schwerpunkt Logistik- und Transportmanagement auseinandergesetzt.

In diesem Kontext hat sich ein Team innerhalb der Session mit den Innovationen für KEP-Dienstleistungen beschäftigt. Die übergeordneten Fragen waren hierbei, wie die KEP-Dienstleister gegen die steigenden Kosten auf der ‘‘letzten Meile‘‘ vorgehen und ob es neue Innovationen gibt, die das Problem lösen. Schlagworte wie Bündelung, Zusammenschluss der KEP-Dienstleister, Kooperationen und wie durch die Digitalisierung die KEP-Branche hin zu einem nachhaltigeren Verhalten verändert werden könnte, bestimmen diese Session. Gleichzeitig wurde aber festgehalten, dass es vielmehr notwendig ist, ein Umdenken beim Kunden zu schaffen. Zum einen, dass die bestellte Ware nicht am gleichen Tag zuhause ankommen muss und zum anderen, dass generell das Konsumverhalten überdacht werden soll.

Das zweite Team dieser Session hat sich mit den Fragen nach der Ursache für gestörte Lieferketten im Transportwesen und deren möglichen Lösungsansätzen beschäftigt. Dabei wurde der Begriff des intermodalen Verkehrs in den Fokus gestellt, beleuchtet und diskutiert. Auch wenn der Großteil der Zuhörer/innen nicht in der Logistikbranche tätig war, war sich jeder der Problematik der fehlenden Transportkapazitäten bei steigender Transportnachfrage bewusst. Es kam der Hinweis, dass das Problem nicht nur betriebswirtschaftlich betrachtet werden müsse, sondern man schon bei den Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer anfangen müsste. Auf die angesprochene Globalisierung und Abhängigkeiten von einzelnen Ländern fanden die Teilnehmer/innen den Punkt des Reshoring (die Rückverlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern zurück in die Industriestaaten) sehr gut, Deglobalisierung lautet hierbei das Stichwort.

 

Am Ende können die Studierenden von sich und ihren Poster behaupten, dass im Anschluss jeder einzelnen Präsentation ein spannender und zugleich anregender Dialog zustande gekommen ist. Allein dabei konnten sich die Studierenden Meinungen und Anregungen von verschiedensten Blickwinkeln einholen und nicht nur das eigene Netzwerk, sondern auch den eigenen Horizont erweitern.

Natürlich war es auch für die Studierenden eine neue Herausforderung in kürzester Zeit ein umfassendes Themengebiet so zu bearbeiten, dass daraus keine langweilige Präsentation entsteht, es war viel mehr das Ziel einen passenden Einstieg zu finden, um dann mit den externen Experten in einer entspannten Atmosphäre einen Wissens Austausch zu beginnen. Dabei waren zu jeder Präsentation Personen samt ihrem Beitrag aus den unterschiedlichsten Bereichen mit den unterschiedlichsten Sichtweisen herzlich willkommen.

Mission accomplished.

Das Fazit der Studierenden ist durchweg positiv. Es war ein großartiges Erlebnis, sich in einem entspannten Umfeld auf Augenhöhe über Zukunftsthemen zu unterhalten. Denn hier lässt sich ganz klar sagen ,,Interaktion kann Innovation vorantreiben‘‘.

Abschließend ein Zitat eines Studenten über dessen Eindrücke:

„Das Event von driversity war außerhalb des Hochschulalltags die bisher beste Möglichkeit, um viele neue Kontakte zu knüpfen. Gleichzeitig war die offene Art aller Teilnehmer faszinierend. Dadurch hat man sich direkt willkommen gefühlt und das hat natürlich auch dazu beigetragen, dass die Diskussionen sehr offen waren, wodurch man viele neue Eindrücke bekam. Dieses Event hat einem gezeigt, wie wichtig es ist, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen.“